Erstgespräch, Diagnose

31. August 2020
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Erstgespräch, Diagnose

Wie bereits auf der Hauptseite unseres Patientenberichts erwähnt, kam der Patient zu uns, da er seit langer Zeit bei fast jeder zahnärtzlichen Behandlung unter Beschwerden in Form von Kieferkrämpfen leidet. Zudem liegen generell ein verspannter Nacken und häufige Kopfschmerzen vor. Nachdem er seinen behandelten Zahnarzt gewechselt hatte, kam dieser relativ schnell zu dem Entschluss, die Ursache dieser Beschwerden in der vorliegenden Zahn- und Kieferfehlstellung zu suchen. Davon unabhängig wurden der Befund von einem therapierenden Physiotherapeut untermauert.

 

Patientenbericht

Nachdem sowohl Zahnarzt als Physiotherapeut unabhängig voneinander meinten, die Ursache meiner Verspannungen und Krämpfe (ich nenne es Maulsperre) bei der Zahnarztbehandlung läge am Kiefer, suchte ich nach kompetenten und gut bewerten Kieferorthopäden bei Google und Jameda. Nachdem ich mir einige Informationen über Doc Ullrich in Stockach einholte und mich die Bilder der Praxis sehr faszinierten, machte ich Anfang September einen Termin zum Erstgespräch aus.

Im Gespräch und nach einer kurzen visuellen Kontrolle stand fest „die Art meines Kieferfehlstandes habe er seit seinem Studium nicht mehr gesehen“. Hierzu muss ich vorweg erwähnen, dass ich noch nie in meinem Leben eine kieferorthopädische Behandlung hatte, weil es immer hieß „der braucht keine Spange, da ist genug Platz“ und zudem habe ich lediglich einen Weißheitszahn in meiner Studienzeit rausbekommen, der schräg reinwachsen wollte.

Meine rechte Hälfte (von mir aus gesehen) ist quasi „sauber“, also die Zähne sitzen korrekt aufeinander, lediglich 1-2 sind etwas in sich verdreht, was eher optische als funktionelle Makel sind, wenn ich das richtig verstanden habe. Die linke Seite dagegen ist nicht so dolle: Ich habe besonders unten, wo der Weißheitszahn auch fehlt, ab der Mitte eine große Lücke zwischen den Zähnen und der gesamte Kiefer ist mehr oder weniger nach hinten/außen verschoben oder verrutscht, so dass ich eigentlich mit dieser Seite nur große oder harte Nahrung knacke, aber gar nicht richtig mahlen kann. [Spoiler: Der Arzt meinte später sogar, dass ein Kontakt bzw. eine Kaufähigkeit unter diesen Umständen eigentlich nicht gegeben sei. Das führe dann vermutlich dazu, dass mein Kiefer bzw. die Muskulatur ständig auf Spannung ist um einen Ausgleich zu schaffen – wenn ich das jetzt richtig verstanden und wiedergegeben habe. Klingt aber irgendwie logisch, oder?]

Nachdem Doc Ullrich dann meine Beschwerden und die Vermutung von Zahnarzt sowie Physiotherapeut angehört und auch meine zahnärtzliche bzw. kieferorthopädische Vorgeschichte erfragt hatte, sah er sich meinen Kiefer genauer an. Er holte sogar seine Kollegin dazu, mit der er sich austauschte, was man machen könne und was Sie davon halte.

Letztendlich wurde ich durch eine umfassende Diagnose aufgeklärt, was derzeit vorliegt und was man tatsächlich bewirken könne. Zudem hatte ich die Aufgabe, wenn möglich bei den bisherigen Zahnärzten nach Röntgenbilder zu fragen um herauszufinden, wann die Bewegung im Kiefer begonnen hat oder ob diese Fehlstellung schon länger vorlag und keiner dieses Problem gesehen hat.

Da wir eine Therapie mit Invisalign in Betracht ziehen würden, vereinbarten wir zudem einen Termin zum digitalen Scan, bei dem wir dann beim ClinCheck herausfinden würden, ob und wie man mit Invisalign hier therapieren kann. Hierzu dann beim nächsten Mal mehr…

Ärztlicher Befund, fachliche Erklärung:

Der Patient leidet unter Verspannungen, welche auf eine Dysgnathie (eine Zusammenfassung von Fehlentwicklungen der Zähne, der Kiefer und/oder des Kausystems) zurückzuführen sind. Im Oberkiefer (OK) liegt ein Schmalkiefer mit leichten Drehständen vor, im Unterkiefer (UK) dagegen ein Breitkiefer mit leichten Drehständen und medianem Diastema (eine Lücke zwischen den mittleren Schneidezähnen, die meist im Oberkiefer, seltener auch im Unterkiefer auftritt). Die Bisslage weißt Auffälligkeiten, wie eine Mittellinienverschiebung (MLV) im Unterkiefer nach links sowie einen linksseitigen Kreuzbiss auf. Diese beeinträchtigt die Kaufunktion der linken Kieferhälfte enorm.

Die kieferorthopädische Behandlung ist in dem vorgesehenen Umfang zur Wiederherstellung der Kaufähigkeit erforderlich, bzw. zur Prävention weiterer Folgeschäden notwendig. Die Therapie im Oberkiefer ist mit einer transversalen Nachentwicklung, Beseitigung der Drehstände und einer Ausformung des Zahnbogens überschaubar. Im Unterkiefer wird folgendes Ziel verfolgt: Kieferkompression, Drehstände beseitigen, Diastema schließen, Zahnbogen ausformen. Die Korrektur der Bisslage erfolgt durch Translation der Zähne im Ober- und Unterkiefer. Für diese Art von Bewegung sind intermaxilläre Gummizüge als Hilfsmittel eine Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Therapie.

Die voraussichtliche Behandlungsdauer ist mit anderthalb Jahren (6 Quartale) veranschlagt. Als Therapie dienen Aligner und anschließende Retentionsmittel (Dauerretainer im Ober- und Unterkiefer sowie Retentionsschienen in der Nacht).

 

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